ZUKUNFTWEISENDE DEMOGRAPHIE

So sieht also das größte Einrichtungshaus der Welt den Durchschnitt der Deutschen. Oder wenigstens den der Mitarbeiter seiner 50 deutschen Filialen. Es gehört ja zu den Grundsätzen der Werbung, die Zielkundschaft in einem realitätsgerechten Erscheinung- oder Wunschbild vorzuführen. Dabei fällt sofort die Abwesenheit einer moslemisch anmutenden Gestalt auf. Man kann darauf nur schließen, dass (nach den Gesetzen der Werbung) diese Bürger wohl nur einen vernachlässigbaren Teil der Kundschaft stellen.

MÖBEL 2

Um dem Vorwurf des Rassismus vorzubeugen, sind natürlich alle drei auf dem Foto deutscher Abstammung. So darf man vermuten, dass der etwas weniger weiße Herr (auf der rechten Seite) der Sohn einer bayrischen Almbäuerin und eines deutschstämmigen Jazzmusiker ist, und der unten links vielleicht der Nachfahre eines Jesuiten, der im 19. Jahrhundert half die Vietnamesen zu bekehren. Bei der schwangeren Dame in der Mitte könnte man wagen anzunehmen, dass es sich um eine lesbische Surrogatmutter handelt. Somit wäre der größte Teil der modernen deutschen Gesellschaft ja repräsentiert. Damit scheint dann auch der Beweis der grundlosen Propaganda einer angeblichen moslemischen Überwanderung erbracht. 🙂

Als “nachhaltiges” (schnell einen Eimer, bitte!) Unternehmen, mit “sozialer” und “ökonomischer Produktgestaltung” und “Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt” (einen größeren Eimer!) Also ein Möbelhersteller, der Freiland-Bäume auf artgerechte Bodenhaltung zieht und unter humanen Bedingungen fällt und bei dem – den unzähligen Bio-und Umweltssiegeln zufolge – jeder Einkauf ein Beitrag zur Planetenrettung ist. Nicht nur das – er ist eine Quelle zukunftsweisender Demographie.

Interessant wäre zu sehen, mit welchen Menschen er beispielsweise für seine Filialen in Südafrika und China wirbt – schwarze Schweden und tibetische Mönche?

9 Gedanken zu „ZUKUNFTWEISENDE DEMOGRAPHIE

  1. Solange die Werbung noch als Anzeige daher kommt, ist eigentlich nichts dagegen einzuwenden. Doch inzwischen werden Journalisten zu Marketingspezialisten weitergebildet, die gleich auch noch einen Zusatzkurs zu Social Media belegen können.
    Da blickt dann keiner Mehr durch.

  2. „Schnell einen Eimer bitte“

    Hier kommt er schon: ich nominiere die AXA und die CDU (sitzt im Brandanschlags-Versicherungs-Aufsichtsrat) für den Scheiß-Bucket-Challenge.

    Wer sonst noch mitmachen mag, darf natürlich.
    Schon Werner und Brösel haben ja nach verlorenem Mopedrennen mit flüssiger Katzensch… geduscht.
    „Rennen“ heißt auf Englisch „race“, bereits da fängt also der Racismus an.
    Was hat das mit der CDU zu tun? Na ja, sind halt die Schwarzen.

  3. hi alpha,

    mir fällt in den letzten tagen überhaupt auf, daß auch in der fernsehwerbung (rwe, telekom und viele andere) immer stärker und auffällig politische botschaften (GEMEINSAM, multikulti, energiewende, mischehen, schwarze familien und vieles andere) gemeinsam mit der produktwerbung transportiert werden. und alles locker flockig für die künftigen konsumzombies.

    offenbar haben die 4000 erkannt, daß in der werbung eine sehr günstige möglichkeit gegeben ist, nicht nur für ihre produkte zu werben, sondern GLEICHZEITIG

    • Absolut, Vitzli. In den meisten Märkten passt sich die Werbung an (wie zuvor in den USA). Hier jedoch, meine ich, geht die Werbung voRWEg! 🙂 Man beachte dabei die z.T. erhebliche staatliche Beteiligung an den Firmen.
      Grüße

      • alpha,

        ich habe mir die beteiligungsstruktur der firmen angesehen. der staatsanteil ist dabei eher gering. telekom (führend) nur um die 31%.

        wenn ich die wahl habe, die staatsbeteiligung als ursache für die politikwerbung anzusehen, oder meine these von den 4000, neige ich doch stark dazu, anzunehmen, daß die 4000 nicht nur die üblichen wege wie früher nutzen (lobbyisten, geldkoffer, spenden, medien, strohmänner, „arbeitsplatz“-argumenterpressung etc.), um ihre interessen UND ZIELE durchzusetzen, sondern jetzt neuartig auch die ganz lapidare produktwerbung.

        das scheint mir ein wechsel in der qualität. (gegenüber dem von Ihnen benannten schönen beispiel, daß bauknecht früher wusste, was sich frauen wünschen. heute weiß bauknecht (im übertragenen sinn) sogar, wie die welt zu retten ist.

      • Ja, Vitzli, guter Kommentar.
        Es sind sicher die größeren Konzerne, die sich eine verschmolzene, „homo-genere“:-)Kundschaft wünschen. Gilette bietet jetzt einen Körperhaar-Rasierer für Männer. (Ob sich die/der Wurst wohl mit einem Beinhaarrasierer für Frauen, oder einem solchen Körperhaarrasierer für Männer barbiert?) Interessant ist der US-Zeitschriftenmarkt: kennen Sie das Magazin „Ebony“? Man vergleiche den Verlauf der Werbung über die Jahrzehnte mit den Mainstream Ausgaben.

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