Vektoren der Bedrohung – Lehren aus der Französischen Revolution

(Gastbeitrag von Ankulima)

Ein Chinesischer Gruß sagt: „Magst Du in interessanten Zeiten leben“. Dieser gute Wunsch hat sich in den letzten paar Jahren im Übermaß erfüllt. Ich versuche mit Fleiß die genaueren Ursachen des Chaos und den Verlauf der akuten Gefahren zu erfassen.

Zunächst winkte die Idee, die Bayes’sche Formel anzuwenden (siehe ein vorgehendes Essay), um die Kräfte und Bedeutung möglicher Variablen abzuwägen. Aber, bei der Vielfältigkeit und Tiefe der Ereignisse, ergäbe eine mathematische Behandlung kein wirkliches, nutzbares Bild der Beteiligten, deren Hintergründe und Motive.

Meine Beschäftigung mit der Französischen Revolution führte schliesslich zu fruchtbaren Leitgedanken. Die Akteure dieses einmaligen Ereignisses, die Umstände und Handlungen erscheinen mir als geeignetes Paradigma gesellschaftlicher Entwicklung und zum Vergleich sozialer Änderungen.*]

Die Revolution hätte sicher nicht die 10 Jahre gedauert, wären ihre Akteure – bei gemeinsamem glühenden Verlangen nach Befreiung von den Ständen – mit ihren Vorstellungen nicht über Dutzende unterschiedlicher Parteien und Gruppierungen verteilt gewesen. Sie wurden aufgerieben von ihrer Besessenheit, ihren Idealen und Emotionen – von abgrundtiefem Hass, bis zu bedingungsloser Loyalität und Opferung.

Maximilien Robespierre – Schüler und Verehrer Rousseaus – wandelte sich In seiner letzten Rolle als Chef der Armee und der Polizei, vom Gegner der Todesstrafe zum Extremisten. Monate vor seinem eigenen Untergang verkündete er:

„Bürger, wollt ihr eine Revolution ohne Revolution? […] Wie kann man die Auswirkungen, die diese großen Unruhen haben können, einem bestimmten Urteil unterziehen? Wer kann im Nachhinein den genauen Punkt bestimmen, an dem die Wellen des Aufstands hätten brechen müssen? Welches Volk könnte um diesen Preis jemals das Joch des Despotismus abschütteln?“

Und das Volk?
Ungewählte Tribunale, Ausschüsse und Kommunen wurden Werkzeuge der konkurrierenden Mächte. Sie urteilten nicht nur über royalistische Gegner und korrupte Beamte, sondern bedrohten und richteten auch vom Volk gewählte, populäre Abgeordnete der Nationalversammlung. Unter den 40.000 Opfern der Schreckensherrschaft befanden sich selbst siegreiche Helden des Koalitionskrieges, und arme Teufel, die irgendwann mal geschrien haben „es lebe der König!“

Man konnte den eigenen Kopf nur retten, wenn man gleichzeitig andere beschuldigt. In der Französischen Revolution wuchs die Denunziation zur Kunstform. Der Gegner wurde mit Verbrechen bezichtigt, die man selbst begangen hatte. Anwärter für Machtpositionen wurden als Verschwörer der Gegenrevolution bezichtigt = Schwarze Liste = Gefängnis = Guillotine. Bolschewisten, Stalin und der Kommunismus übernahmen diese Routine. (Selbst der Gründer der Roten Armee, Leon Trotzky, wurde absurderweise über Nacht zum Faschisten erklärt und später im Exil ermordet.) Die Revolution frass ihre Kinder – und so wird es auch wieder sein.

Die angestrebten Ziele und Veränderungen dieser Epoche folgten dennoch, im Grossen und Ganzen, rationalen Prozessen, trotz zeitweise, gröbster Auswüchse. Der Mensch per se wurde nicht zerlegt und neu erschaffen, der Franzose behielt seine Eigenschaften, niemand wollte einen „neuen Menschen“– im Gegensatz zu unserer sozialistischen Elite. Der „Pluralismus des Pöbels“ behielt seinen Respekt vor den Mehrheiten des Volkes.

Worin lag die Spontanität des Aufstands der breiten Französischen Masse? Der gesamte Kontinent war seit Jahrhunderten nahezu fortwährend im Kriegszustand, entweder mit anderen Nationen, durch Bürgerkriege oder diverse Aufstände. Die Revolution begann aus einer Überreizung des leidenden Volks; man hatte zu lange arrogant auf palliative Verbesserungen verzichtet – die Aufmerksamkeit des Staates richtete sich ganz auf den Wettbewerb mit anderen Nationen. Beim Erreichen der Schmerzgrenze, war das Bürgertum kampfbereit. Dies gilt es tunlichst zu vermeiden.

Wo liegt nun der Schlüssel zum genaueren Verständnis der Vorgänge – kann die „alte Öllampe“ aus der Französischen Revolution in unsere Zukunft leuchten? Wieweit sind geschichtliche Vergleiche hilfreich? Tatsächlich befinden wir uns in einer schleichenden Revolution, die seit Jahrhunderten geplant und vor Beginn des WK I. phasenweise umgesetzt wird (man kann auf diesem Blog darüber lesen). Die Drahtzieher scheinen aus den Abläufen und Resultaten der grossen Revolutionen gelernt zu haben.

Um unberechenbare, plötzliche Aufstände zu vermeiden, mussten die Leviten geduldig und koordiniert vorgehen. Das Volk der Französischen Revolution behielt zu viel Einfluss; der Souverän musste gebrochen werden. Die Gestaltung der eigenen Zukunft wurde dem Individuum der westlichen Gesellschaften aus den Händen genommen. Der Staat schafft unentwegt neue Institutionen unter seiner Kontrolle, um die selbstständigen, erfolgreichen Teile der Bürgerschaft zu ersetzen. Die allgemeine Entmündigung ist bedenklich weit fortgeschritten.

Wir werden phasenweise in jeweils vermeintlich „gerade noch annehmbare“ Zustände getrieben. Jede Phase für sich, soll eine, von der Elite geschätzte ‚Rote Linie‘ nicht überschreiten – gleich einer kontrollierten Sprengung. In Europa entstand nach 70 Jahren Frieden, eine Trägheit unter den Massen. Eingelullt von Konsum, Wohlstand, Bequemlichkeit und vermeintlicher Sicherheit, ließ die Mehrheit ihre geistigen und kulturellen Türen offen und ihre politische Deckung fallen.

Wer aber würde eine Revolution unterstützen, deren Ziel es ist, den Wohlstand und eigene Sicherheit zu senken, und die freie Entfaltung einzuschränken? Es sind die Teile, die schon vor über einer Generation durch politisch korrektes Verhalten in den Tagesstätten erzogen, und in den Schulen und Universitäten zum woken Denken konditioniert wurden.

In Zeiten des Chaos und der Unsicherheit, werden offenbar die Ungebildeten und privat Erfolglosen unterschiedlicher Herkunft nach oben gespült. Derzeit wird diese Dynamik beschleunigt durch das Thema „Diversität / Gleichheit / Integration“, die Idealisierung des Irrationalismus und Absurdität. Dummheit und Übernahme links-bunter Ideologie (je extremer desto besser!) – gefördert vom WEF – garantiert Aufnahme in die höchsten Ämter. In der Französischen Revolution konnten sich die Taugenichtse, die keine Gelegenheit hatten Fehler zu machen, am sichersten fühlen; und Bauern und Metzger wurden als Generale benannt.

Die Machtelite weiss, dass die Menschen nach einiger Zeit das Chaos der Revolution leid werden und der Wunsch entsteht, nach einer starken zentralen Führung: siehe Napoleon, Hitler, Stalin, u.s.w. In Europa verhindert dies (bis jetzt) der Parlamentarismus, in den USA die beste Verfassung der Geschichte. Die radikale Linke der Demokraten ist dabei, diese Verfassung durch schrittweise Übergriffe der Justizbehörden und dem Senat zu unterwandern und auszuhebeln. Unser Verfassungsgericht folgt dieser Strategie.

Wir sollten den USA mehr Aufmerksamkeit zollen und verstehen, dass unsere Situation direkt von deren politischen Ereignissen und ihrem Tiefen Staat betroffen ist. Bei uns kommt nichts mehr von „Innen“ – die USA haben die deutschen Institutionen ausgeweidet, es gibt kein einziges eigenes Organ mehr im deutschen Körper.

Unter den heutigen Bedingungen wird es bald keine gewählten nationalen Regierungen mehr geben; es wird nichts mehr bleiben zum „regieren“, oder zum beschliessen, Entscheidungen der Machtelite und des Rabbinats werden an Brüssel weitergegeben, nationale „Parlamente“ erlassen die entsprechenden Verordnungen mit Gesetzeskraft.

Die geschickte und ruchlose Elite ist dabei, durch Lähmung der souveränen Institutionen, mit Hilfe der NATO und Brüssel, den Thron der globalen Macht selbst zu besteigen. Ihre Identität mit dem US-Zionismus, England und Israel ist absolut. Sie haben den Westen erfolgreich zweigeteilt, in gute Antifa und böse Nazi und scheinen jetzt alles auf eine Karte zu setzen. Kein westliches Land – ausser Israel – hat begriffen, dass Koalitionen keine Sicherheit garantieren, nur ein starker Nationalstaat.

Dutzende neue Kriegsschauplätze, Vermeidung aller Friedensgespräche, Immigrantenflut im Süden der USA, Wirtschaftskrieg gegen die eigene Bevölkerung, Zerstörung der Finanzsysteme. Die Elite und der Tiefe Staat haben so viele Feuer gelegt, um den Hauptbrandherd zu kaschieren. Die nationalen Regierungen, Komplizen der Brandstifter, sind nicht kompetent genug wieder Ordnung zu schaffen – dann kommt die Stunde des Robespierre 2.0

Eine gescheite und wachsame Opposition ist so nötig wie nie zuvor,
Hilfe von aussen gibt es nicht. Das Rabbinat hat Amerika erfolgreich gespalten in Demokraten und Republikaner – beide sind unterwandert und abhängig. Die Zeit der Wahl des Besten ist vorbei, es bleibt nur das „Bessere“. Das Ende der Mehrparteiensysteme dämmert. Dann ist es essentiell, dass wir uns nicht weiter fragmentieren lassen. Alle sollte sich für die Partei entscheiden, welche die grösste Freiheit und wenigsten Kriege verspricht. Wenn Sie nicht gerne Fleisch essen, aber nur die Wahl haben zwischen einem frischen Steak oder stinkendem Fisch…?

Der Tiefe Staat hat dafür gesorgt, dass Militär und Polizei von ihrem Schutzauftrag gegenüber den Bürgern de facto entbunden sind; sie wurden zu Söldnern des Systems. Staatsschutz bedeutet der Schutz des Staates vor dem nicht konformen Bürger – das Volk wurde zum lästigen Hindernis der Vollstreckungsorgane. Der Einsatz gegen Pandemie-Verweigerer, die Toleranz bei Antifa-Krawallen und Klimaaktivisten beweisen dies.

In der Revolution kommt stets das Böse auf seine Kosten – die Grausamen, Hasserfüllten, Abartigen, Korrupten und Schamlosen. Es ist der Nährboden für Hetzer, Propagandisten und Despoten. Das Böse und das Unheil scheinen als der Standardzustand, das Licht und der Friede sind Geschenke…. Davos ist das Sammelbacken des Abschaums, er präsentiert sich öffentlich, stolz und schamlos – mit Pferdefuss und Hörner als Ehrenzeichen. Sind es noch Menschen, oder ihre eigene neue Spezies?

Menschen geraten ins Verderben durch ihre Sprache. Ein paar unbedachte Worte, ein Artikel oder persönlicher Brief, ein falscher Begriff zur falschen Stunde kostete mehr Menschen das Leben in Revolutionen als kriminellen Taten. Es ist auch jetzt wieder soweit.

„Am Anfang war das Wort“!. Auch die Machtelite begann ihre Offensive durch die Sprache und ihre erfundenen Begriffen. Wir fühlen heute die Macht der Begriffe in allen Aspekten des täglichen Lebens – wann findet sich das erste reine Kind mit dem Ruf: „Der Kaiser ist ja nackt!“ Wäre das nicht wichtiger als die Niederkunft des Messias?


*] Jules Michelet, Die Geschichte der Französische Revolution, Eichhorn Verlag, 1988
Die Geschichte bietet gewisse solide Ankerstellen, physische Spuren und Archivmaterial, aus dem sich Ausgangspunkte erstellen lassen. Jules Michelet (1798-1874) war ein hervorragender französischer Historiker und Autor, der als Chef des Staatsarchivs Zugriff auf sämtliches Material seiner Epoche besass und noch Zeitzeugen fand. Er arbeitete 30 Jahre an seinem rund 2.000 Seiten umfassenden Werk. Michelet beschreibt in kleinstem Detail die Charakteren, Hintergründe und historischen Umstände der Revolution. Diese Epoche sah die Geburt neuer, differenzierter sozialer Ideen und eine höhere politische Finesse. Es war der allgemeine Wunsch aller Beteiligten, dass ihre Revolution ganz Europa zunächst die Gleichheit, und mit ihr die Freiheit bringen sollte.

11 Gedanken zu „Vektoren der Bedrohung – Lehren aus der Französischen Revolution

  1. Der Text ist doppelt gepostet.

    Das Judentum hat den Zusammenhalt, weil es eine quasi ethnische Religion ist. Die christlichen Sekten haben sich Jahrhunderte gegenseitig umgebracht. Die Moslems goennen sich gegenseitig nicht mal den Ziegenkaese neben dem Falafel.

    Das WEF und die WHO sind private NGOs, keine Regierungsorganisationen, aber sie wollen die globale Regierung aufstellen. Man sollte sie allesamt verhaften und …

    All das andere Brimborium dient dem „teile und herrsche“ Prinzip.

      • Danke für Ihren Hinweis. Die Editor-Seite hat dies seltsamerweise nicht angezeigt und es musste komplett neu gepostet werden. Das Program hat sich stundenlang gewehrt. 😦

    • Das Judentum, oder generell die Religion waren nicht Fokus dieses Essays.
      Ihre Darstellung der Juden stimmt so nicht. Es gab unter ihne Krieg und Massaker, zunächst die Leviten mit ihren Strafzügen. Zwischen den Stämmen gab es bittere Fehden; z.B. der Krieg zwischen Judah und Benjamin, mit dem „gütigen“ Herrn als Referee (Richter 20). In modernen Epochen wurden abtrünnige Gruppen brutal verfolgt, und wir wissen über ihre Bereitschaft, grosse Massen von Glaubensbrüdern dem Goy zu opfern, wenn es dem Rabbinat diente.

    • Danke für Ihren Hinweis. Der doppelte Text war im Editor seltsamerweise nicht sichtbar.
      Die Editor-Seite hat manchmal komische Macken – der gesamte Text wurde neu gepostet.

      • Ich schreibe den kompletten Text immer in OpenOffice oder LibreOffice, inkl. spellcheck etc., und kopiere ihn dann komplett in den WordPress Editor, wo ich nur noch die Ueberschriften definiere, den Umbruch am Anfang und die Links einfuege. Ich hab keine Lust mich alle Nase lang mit einer neuen Editor-Version von denen anzufreunden.

  2. Teilweise ist der Artikeltext doppelt. Ansonsten ist der Text nicht gut, weil er keine Lösung bietet. Die Lösung findet sich andeutungsweise bei „luisman“ mit dem Verweis aufs Judentum = Zusammenhalt.
    Zum Zusammenhalt braucht man keine gemeinsame Religion, mit ist natürlich besser.

    Andererseits muß man sagen, das Judentum hat gezielt alle anderen Völker zerstört im Sinne von zersetzt, dekadent gemacht, wohl wissend, daß Dekadenz Feinde einfacher vernichtet als jeder aufwändige Krieg es kann.
    Über die verschiedenen ismen,die es so gibt, war das ja auch ganz einfach.

    Man kann also durchaus auch sagen, und das sage ich neidfrei, der Schlauere gewinnt.

    • O.k. Verdoppelung behoben. Zu Ihrer Kritik-
      Nirgendwo verspricht das Essay eine “Lösung“, im Sinne eines Kochrezeptes. (Welche erdenkliche Lösungen kann es denn geben, unter den Umständen?) Die Reaktion der Völker zeigt, dass es nur die Machtelite verstand, aus der FR ihre Schlüsse zu ziehen.
      Ein Hinweis, allerdings findet sich im 21. Absatz: Solange sich die Gegner des Regimes gegenseitig schmähen und fragmentierten, weil keine der Oppositionen Perfektion verspricht, gilt für die Elite: „Divide et impera“.
      P.S. Das Judentum war diesmal nicht das Thema.

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