55 Tage Peking

NACHTRAG (04. 08.):

Für ihren 10-Stunden Aufenthalt in Taiwan, wurde Pelosis Maschine von 8 (ACHT!) F-15 Jagdflugzeugen begleitet. Bisherige Kosten für die amerikanischen Steuerzahler: 60 Millionen Dollars. Dafür haben die Taiwaner fürs erste ihre Sicherheit eingebüßt, und einen Grossteil ihrer Wirtschaft (280 Firmen, sowie eine Liste von Gütern wurden von China mit einer Einfuhrsperre belegt.)
Abgesehen von der Aussicht auf einen Krieg. Hoffentlich war es die paar Stunden der aufgeblähten Egos das Ganze Wert – besonders für die Bevölkerung. Wie es bei „Asterix und Obelix“ immer so schön hiess „…die spinnen, die Römer…“

Der Monumentalfilm, 1963 produziert von Samuel Bronston, handelt vom Ende des Boxeraufstands um die Jahrhundertwende. Diese Epoche besiegelte das Ende von Chinas Souveränität endgültig; unter Einsatz von 8 nationalen Streitkräften, inkl. Deutschen.

Nach jahrhundertlangen Demütigungen, Opiumkriege und Kolonisation, war der Westen für den Horror eines Mao Tse-Dung ebenso verantwortlich, wie die schrecklichen Konsequenzen der folgenden Kriegen in Korea, Viet-Nam und Kambodscha.

In Taiwan hatten es die USA versäumt, auf der Insel einen eigenen Pazifik-Stützpunkt zu errichten, gleich nach der Flucht von Chiang Kai-Shek auf das damalige Formosa. England übergab 1997 Hong Kong an die totalitäre CPP (später folgte die ehemalig portugiesische Enklave Macau) mit atemberaubender Leichtigkeit – ein diplomatisches Wunder, nach Maggie Thatchers hartnäckiger, immens kostspieliger und risikoreicher Verteidigung der – ziemlich nutzlosen – Falkland Inseln.

Die Ähnlichkeiten der Umstände Taiwans mit der Ukraine:

– Beide sind Territorien, welche geographisch, kulturell und ethnisch mit dem Mutterland verbunden sind.

– In beiden Ländern sind Mehrheiten in ihrer Gesellschaft entstanden, die einen separaten Lebensstil entwickelten und bevorzugen, ohne allerdings gänzliche wirtschaftliche Unabhängigkeit anzustreben, oder – wie in Taiwan der Fall – ihren Stolz auf die ethnische Herkunft aufzugeben bereit sind.

– Beide Regionen haben eine bedeutende wirtschaftliche Beziehung zu ihren Mutterländern. Taiwan mit seiner industriell-wissenschaftlichen Basis, ist Hauptproduzent von absolut essentiellen elektronischen Bauteilen, ohne welche die Weiterentwicklung und Nachschub von modernem militärischen Gerät – der USA, sowie Chinas – nahezu zum erliegen kommen würde. Ähnlich, war die Ukraine die Kornkammer und industrielles Zentrum Russlands, bevor dem Zerfall der UdSSR.

– Bei beiden Ländern scheint es, dass der Konflikt erst durch eine Beistandsverpflichtung seitens des Westens provoziert wurde, wo der friedliche Status Quo von der Gegenseite eingehalten wurde und Lösungen durch Gespräche noch möglich waren.

Der grosse Unterschied liegt darin, dass Taiwan schon bald nach seiner Gründung von China beansprucht wurde, was die USA am 1. Januar 1979 mit der Anerkennung der PRC offiziell bestätigten. Die inzwischen schleichende und frühzeitige Übernahme sämtlicher Bereiche des öffentlichen und auch privaten Lebens in Hong Kong durch die PRC – entgegen dem Vertrag von 1997 mit England – löste keinerlei ernsthafte Drohungen seitens der westlichen Mächte aus.

Im Gegensatz zu Taiwan, regiert in der Ukraine eine korrupte, undemokratische, von der USA gesponserte Regierung mit mafiösen Strukturen, welche im Osten des Landes genozide Konflikte provoziert. Nun bekommt Taiwan auch nahezu sämtliche Waffen auf seiner Wunschliste, welche aber alle eine effektive chinesische See-Blokade nicht verhindern könnten. Den Amerikanern bliebe nur der heisse Krieg mit China.

Warum wir nicht glauben, dass es dazu kommen wird: (*)

1. In Taiwan sind keinerlei amerikanischer Besitz oder Stützpunkte gefährdet. Es gibt also kein Argument der Selbstverteidigung. Wie es mit dem „Schutz westlicher Werte“ aussieht sah die Welt – und die Chinesen – wieder einmal – in Afghanistan! Die PRC hat die besseren Karten, mit wachsender Anzahl von Partnern im Pazifik und Nordkorea als Proxy-Drohung gegen die erheblichen amerikanischen Interessen auf der Halbinsel und in Japan.

2. Die USA sind ebenso wie China und der Rest der Welt – wenn nicht mehr – von den Taiwanesischen Chips abhängig. (Für billiges Spielzeug, Klamotten und alle erdenklichen Raubkopien werden neue Billigländer gefunden, und der westliche Plastik-Müll landet dann wieder mehrheitlich in den Ozeanen.)

3. Auch die USA würden etwas eng werden, für 24 Millionen Taiwanesischen Flüchtlinge. Dieses fleissige, disziplinierte, hochgebildete und konservative Volk wäre auf jeden Fall der Untergang der amerikanischen Mittelschicht (weiss oder bunt); – könnte das etwa auch ein Punkt im Program der Davos-Elite sein?

Sehen wir mal auf die rein politischen Seiten:

Nancy Pelosis Besuch in Taiwan folgt natürlich keinerlei praktischer Notwendigkeit und erschöpft sich in seiner reinen Provokation. Wenn die Welt schon nahe vor dem Inferno steht, muss dieser machtbesessene Veteran des US-Parlaments uns alle noch ein gutes Stück weiter reinschieben. Sleepy Joes Kabinett, das US-Militär und ein grosser Teil des Congress lehnten den Besuch ab. Ironischerweise ist gerade Taiwan der einzige Verbündete, dem die USA das Recht auf volle Souveränität durch Anerkennung des PRC-Regimes absprechen.

Pelosi wurde mitnichten von der Idee beim abendlichen Bad inspiriert, und wir gehen davon aus, dass der Ansporn aus der Mitte einer kleinen Machtelite stammt, denen Schicksale von Völkern, Kriege und dramatische geopolitische und wirtschaftliche Umwälzungen egal sein können, solange dadurch die gegenwärtigen Strukturen und konkurrierende Machtkonzentrationen – wie in Russland oder China – zerstört werden. Vergessen wir nicht, dass die BRICS-Nationen der Davos-Elite das grösste Hindernis bieten.

Taiwan liefert eine Ablenkung, für die Medien scheint der Ukraine-Krieg zunächst einmal ‚vorbei‘ zu sein; obwohl die Zerstörung in immer grösserem Umfang weitergeht und die Opferzahlen steigen. Daneben laufen noch Kämpfe in Syrien, die Spannungen zwischen Israel und dem Iran eskalieren und mit dem Konflikt zwischen dem NATO-Kunstgebilde Kosovo und Serbien, zeigt sich ein neues Gespenst am Horizont. Russland unterstützt Serbien, während schon Nato-Jäger über Belgrad zischen.

In keiner Zeit nach dem Weltkrieg gab es so viele gleichzeitige globale Brandherde. Vergleicht man diese vielen heissen- und kalten Kriege, die sozialen und wirtschaftlichen Konflikte und künstlichen Krisen, mit den Absichten, den Reden und Handlungen der mächtigen Eliten des WEF (World Economic Forum) müsste es jedem dämmern, dass hier Absicht und Plan im Spiel sind. Wir sehen hier doch Handlungen und öffentliche Ankündigungen, die vor unseren Augen ablaufen und umgesetzt werden, und nicht mehr als Verschwörungstheorien abgetan werden können.

Bei der Macht, welche die Davos-Akteure besitzen, wäre es doch einfach, z.B. dem Hunger und Wassermangel in den ärmsten Regionen Herr zu werden; oder die Infrastrukturen der afrikanischen Länder zu verbessern und deren Menschen eine bessere Bildung zu ermöglichen. Das Jahresbudget der korrupten und praktisch nutzlosen WHO alleine, welche von der Rockefeller Stiftung und Bill Gates nahezu voll finanziert wird, beträgt rund 5 Milliarden Dollar. Mit den Geldern, mit denen die Führer von Davos Regierungen bestechen, Konflikte finanzieren und in Grüne Utopien investieren, wären Hunger, die meisten Krankheiten der Dritten Welt und mangelnde Bildungschancen vermeidbar. Aber eine echte humanitäre Wendung der Menschheit liegt nicht im Interesse dieser Egomanen – im Gegenteil.

Nichts, aber auch garnichts von allem ist „Zufall“. Aber, obwohl das Spektrum der möglichen Resultate dieser Kriege, Konflikte und sozialen Umwälzungen, von ziemlich voraussehbar bis völlig unberechenbar tendieren, sind sämtliche Varianten der Endresultate für die Eliten ein Windfall. Und das ist der Punkt.

(*) Wir posten dieses Essay so schnell als möglich, bevor uns die Ereignissen zwingen alles umzuschreiben 😀

11 Gedanken zu „55 Tage Peking

  1. China hat keine Kolonisation erlebt, war im Gegensatz selber Kolonisator (Tibet) und die regierende Dynastie war Mandschu also Barbaren aus dem Norden die die Ming-Dynastie gestürzt hatten.
    Wer gedemütigt wurde waren die Han-Chinesen die gezwungen wurden den Zopf zu tragen, aber wiederum nicht von Europäern sondern den Mandschu.

  2. @alphachamber 04-Aug-2022, 15:34: China hat eine lange Geschichte und ist ohne diese Geschichte kein reales China.
    Mir ging es um die „Jahrhundertelange Demütigung“ die es so nicht gab. Und China war auch nie Kolonie (es sei denn eine der Nomaden im Norden und der Japaner wenn man so will) hat aber selber sehr eifrig seine Nachbarn (Tibet, Vietnam, Korea) unterjocht.
    Das ist so ein verkürztes SJW-Verständnis von Geschichte das mir sehr auf den Keks geht.

    • Wir schrieben nicht, dass das gesamte Kaiserreich eine Kolonie war, wohl aber mehrere grössere Provinzen und Regionen, (z.B. die Deutschen in Kiautchou und Englands ehemalige „Kronkolonie“ Hong Kong weilte bis 1997). Fast jede moderne Nation besetzte oder eroberte einmal eine andere, oder erlitt selbst das gleiche Schicksal; auch Tibet ist als Imperium im 8. Jhd. tief in China bis nach Xi’an vorgedrungen…Dagegen hat besonders England und Russland den grössten Teil chinesischer Lebensweise und Diplomatie durch seine Kanonenboote diktiert dessen Traditionen zerschlagen und vor allem ausgebeutet. Wir sehen, dass das „verkürztes SJW-Verständnis“ ganz bei Ihnen liegt.

  3. Taiwans Industrie wurde aus den USA und Deutschland aufgebaut. Die produzieren dort nach Blaupause. Ist nüchtern betrachtet ersetzbar, dann kosten die Chips halt ein wenig mehr. Das besondere am Geschäftsmodell ist ja, dass die eine neue FAB hochziehen und die dann möglichst hoch auslasten und das Ding nach 2 Jahren abgeschrieben ist, weil dann schon die neue Generation produziert werden muss.
    Man könnte auch sagen die USA haben sich (bewusst) abhängig gemacht, ansonsten gebe es ja keine Notwendigkeit sich um die Insel zu kümmern. Vollkommen irrelevant im Grunde genommen. Wir werden sehen was passiert die USA haben ja erst ein neues Gesetz durchgewunden auf deren Basis dann Chipfabriken in den USA gebaut und subventioniert werden sollen. Könnte man auch so sehen, dass man Taiwan mittelfristig fallen lässt.

    • @ hassrede: „…Die produzieren dort nach Blaupause. Ist nüchtern betrachtet ersetzbar…“
      Nicht ganz nur nach Blaupausen – ausser in den USA und D. gibt es auch noch woanders klevere Leute! 🙂 Alles ist im Grunde ersetzbar – fragt sich nur in welcher Zeit…

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