Ein Fels ist in der Brandung zerschellt…

Dies ist für Susanne Kablitz, gestorben am 11. Februar.
Dieser Eintrag ist, freihand, direkt in den WP-Editor getippt. Es sollte kein sorgfältig vorgearbeiteter Text sein, sondern – in diesem Falle – von den Gefühlen geleitet. Ein Vorgang, den Frau Kablitz und ich in unseren bewussten, täglichen Gedanken und Handlungen abgelehnt haben. Möge hier die Spontanität meiner tiefen Trauer (und unendlichen Wut) über einen ausgefeilten Schreibstil gestellt sein.

„Der staats-lose Bürger“ war mein erstes deutschsprachiges Werk, das von Frau Kablitz‘ Juwelenverlag vor einem Jahr neuverlegt wurde.
Trotz unserer 2-jährigen Bekanntschaft habe ich es versäumt, diesen hervorragenden Menschen nahe genug kennenzulernen. In unzähligen emails, Telefonaten und mehreren Treffen tauschten wir Analysen der politischen Situation, Erfahrungen, Meinungen und Konzepte für praktische, machbare Aktionen um auf die Gesellschaft einzuwirken. Dabei wurde stets am Ende die Zeit zu knapp, für den Austausch des vertraulichen „Du“ und persönliche Details. Mein großer Respekt für Frau Kablitz schien eine schwer überwindbare Hürde für ein leichtfertiges „Hi Susanne!“

Frau Kablitz war das Paradigma einer Alpha-Frau, mit der Energie und Kraft eines Panzers, ohne den Schutz, den sie nicht benötigte. Voller Kompetenz und Wissen und der Stärke sofort einzugestehen, wenn sich etwas ihrem Wissen oder Erfahrung entzog – das Gegenteil der Politiker gegen die sie geistvoll und mit mächtigen Argumenten – nie verletzend – zu Feld zog.

Erkrankt an Krebs, wollte sie den Zeitpunkt ihres Abschieds wohl selbst bestimmen. Der letzter Eintrag in ihrem Blog spiegelt auch die Hoffnungslosigkeit, welche sie für ihre Gesellschaft hegte:
https://susannekablitz.wordpress.com/2017/02/10/dieses-land-ist-unrettbar-verloren/
vielleicht auch der ausbleibende Erfolg ihrer unermüdlichen Arbeit für ihre Autoren. So haben wir eine laute, klare Stimme für eine vernünftige und gerechte Politik verloren; und die Stimmen anderer nützlicher Denker und Autoren ihren effektivsten Vertreter und Übermittler.

Gerade 47 Jahre hat dieser wertvolle, ehrliche und talentierte Mensch erreicht. Sieht man auf die verruchten, verdammten und verlogenen Drecksgestalten der deutschen politischen Szene, so sind die meisten davon – egal welchen Alters – dagegen schon viel zu alt geworden.

Dies ist kein Nachruf (da werden noch viele folgen) – es ist Aufruf an die deutschen Rest-Bürger mit Verstand: „Die einzige Waffe gegen Demagogen, Altruisten und Propagandisten ist die Vernunft“

4 Gedanken zu „Ein Fels ist in der Brandung zerschellt…

  1. ….ich denke täglich an die Leichtigkeit des Vergehens, gratuliere jedem Menschen der es tatsächlich mit innerer Ruhe und einem Hauch von Erwartung schafft, sich von dieser Art des Seins zu lösen.
    Letztlich sind wir alle als Menschen hier mal kurz auf diesem Planeten, den wir Erde nennen, letztlich hat es jeder von uns in seiner Hand, sich dem Wahnsinn zu fügen und mitzuspielen, oder sich seiner selbst wirklich bewusst zu werden, einen eigenen Lebensweg, jenseits der bequemen Narretei zu beschreiten.

    Seit mehr als einem Jahr habe ich meine etwas naive Vorstellung vom Menschen revidiert, bin ich mir sicher, ein „verrücktes“ Exemplar zu sein, inmitten einer Horde von normalen Artgenossen.

    Meine Verrücktheit besteht nicht in einem Talent, mir bleibt es verwehrt mich in die Musik, die Mathematik, irgend ein andere Passion vollends zu flüchten, dort mich auflösend, sinnfindend kreativ zu sein, sie besteht schlicht darin, mich im Hier und Jetzt aufzulösen, mich in einem Staubkorn zu finden, einem Windhauch oder einem glitzerndem Schneekristall der gerade dabei ist sich im Licht der Sonne aufzulösen, kurz, mir schenken meine Sinne meiner Zeit mit wahrer Freude jene Gefährten, die ich unser den Menschen nie finden werde, da ich deren Lebensart schlicht nicht begreifen kann.

    Du kennst ja meine Überlegungen – sie sind wohl ähnlich seit 10.000 Jahren von Menschen gedacht worden, die ebenso die Fähigkeit, sich in eine destruktive Horde einzureihen, nicht aufweisen.

    So werde ich meine mir noch bleibende Zeit in Ruhe und Gelassenheit, den sicher manchmal hochsteigenden Zorn, ob der Schwätzer, welche ähnlich wie meinesgleichen, die Gesellschaft anprangern, die dies jedoch lediglich als eine Art von Geschäftsmodell betreiben, sich ansonsten aber wie Fische im Wasser in der Gesellschaft tummeln.

    Mehr möchte ich hier nicht anbringen, doch ein wahrhaft aufrechter Geist, kann unmöglich ökonomischen Erfolg suchen!

    Wer diese Schwelle nicht überschreitet, wer tatsächlich nach einer Art von Anerkennung durch die Menschen sucht, der wird zerrieben werden, von jenen, die wissen, wie man Anerkennung in einer Horde von „normalen“ Artgenossen gewinnt!

    Die Missachtung, der Spott und der Hohn, die Verachtung als höchstes Lob, wohlgemerkt die Verachtung von jeder Seite her, sind der höchste Lohn und die höchste Würde, die mir zu Teil werden kann – nur der Bettler kann mich loben, mit ihm will ich eins sein, den von ihm kann man sagen, auch er wird keine anderen Wesen plagen (natürlich ich romantisiere hier den Bettler…… – sagen wir der glückliche, der leichtfüßige, der strahlende Bettler, der ganz oben über allen Verbrechern unserer Art steht…..).

    Legt er dann die Hand auf Deine Schulter, führt er dich auf jene bis an den Horizont reichenden, sich im Wind wiegenden Felder der Träume, bist du ihnen endlich entkommen, kannst du endlich die letzte trübe menschliche Bürde ablegen und eins werden mit jenen, deren Teil du doch immer bist.

    Der Frühling wird mich über die Schönheit der Schneefelder die nun bald verdunstet sein werden hinwegtragen, so werden Blüten im Lichtrausch von eiszart bekleideten Hügeln das neue Leben in die Wärme tragen und werden die Vögel singend durch die Lüfte, wild und übermütig jagen, leise können wir zu uns sagen, ja, auch wir sind mit euch und wir werden euch nicht plagen, es macht keinen Sinn etwas anderes zu sagen.

    Freu Dich, freu Dich auf alles was ist und immer sein wird, des Menschen Wahn, geht bald dahin, er war nur kurz und heftig wohl, doch so hohl, so unbegreiflich hohl.

  2. Pingback: Woanders gelesen: Dieses Land ist unrettbar verloren | Deutsche Ecke

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