EIN HAUCH SOZIALISMUS

Der Todestag der gemeuchelten Sozialistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gibt wieder Gelegenheit zur Schaustellung selbstherrlicher Demut. Geschichtsblinde Möchtegern-Demokraten und heuchlerische Politiker huldigen erneut den Märtyrern undemokratischer Ideale.

Diesen Flagellanten deutscher Selbstverachtung geht stets die Hefe auf, bei der Gelegenheit sich für unsere Geschichte zu entschuldigen – eine Geschichte, die sie scheinbar selbst nicht kennen. Sonst wäre ihnen klar, dass Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht Führer und Wegbereiter eines radikalen Sozialismus waren, dessen Konzepte die Grundlagen lieferten, für den Totalitarismus von Männern wie Stalin, Mao, Pol Pot, Hitler und Mussolini; die letzten beiden mit nationaler Variante.

Leon Trotsky musste Luxemburg vor dem Ärger Stalins (als Mitglied des Politbüros) schützen. Ironischerweise wurde ausgerechnet Trotsky, der Gründer der Roten Armee, von Stalin später als „Faschist“ verfolgt – ein Beweis der Austauschbarkeit der beiden radikalen Systeme. In der Weimarer Zeit wirkten z.B. die Freikorps nicht mehr zerstörerisch, als der linksextreme Spartakus. Zuvor war Liebknecht wegen Landesverrats eingekerkert und, durch organisierte Streiks der Munitionsarbeiter auf der Höhe des Krieges, fiel er den Frontsoldaten in den Rücken. Nach einem Redeverbot im Reichstags brüllte der glühende Pazifist von der Bühne, alle Arbeiter zu bewaffnen und Parteien und Bürgertum zu vernichten.

Die Deutschen sind keine Demokraten, sie durchliefen keine demokratische Entwicklung, nicht mal eine echte Revolution; nur Aufstände von sozial Zurückgelassenen. Hier sieht man die Rettung vor „rechtsradikalen Gefahren“ in der Unterdrückung unserer Tradition und kulturellen Institutionen, ohne die Inhalte der Ideologien zu verstehen. Faschismus ist der Kampf des Nationalen gegen das Internationale.

Nun haben wir ähnliche Zustände wie in der Weimarer Republik: Zersplitterte Parteien mit rücksichtslosen Flügel-Kämpfen; unkoordinierte und widersprüchliche Politik, die dem Volk schadet; Meinungszensur und gesteuerte Medien; respektloses Benehmen und verfassungswidriges Vorgehen der Parlamentarier, Abhängigkeit der Aussenpolitik von anderen Nationen; insgesamt der Nährboden für einen neuen Radikalismus – die Frage ist, aus welcher Ecke.

Die heutigen Generationen haben wohl vergessen, dass es die Linke war, die das kaum 20 Jahre alte Nachkriegs-Deutschland an den Rand des staatlichen Kollaps brachte. Die anti-autoritäre Bewegung der 60er, die aus den USA, über Frankreich hierher floss, begann mit Agitation des SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund) und führte, über Strassenschlachten und Brandanschlägen, zur berüchtigten Baader-Meinhof Bande (RAF). Eifrig sekundiert durch unsere linken Hof-Philosophen Adorno und Habermas. Nun, es ging ja gegen das Kapital, und das ist immer „rechts“ – ausser dem, das den Sozialismus finanziert…

Die Linke hat es immer wieder geschickt verstanden, von ihrer schmählichen Rolle in der Geschichte abzulenken. Bei der fortwährenden „Kampf-gegen-Rechts-Hysterie“, wird ein altes Feindbild bemüht, welches mit Konservatismus und Nationalismus absolut nichts gemeinsam hat. Dass dieses abgenutzte Klischee gegen Rechts immer noch zur Ausschaltung von vernünftigen aber andersdenkenden Personen und Gruppen erfolgreiche Anwendung findet, ist eine Schande.

Deutschland ist das einzige Land, das seine Helden verleugnet, oder gar verachtet, aber Verräter und Opfer verehrt – nach sorgfältigem Sortieren in linke und rechte Töpfchen, bei dem uns das Ausland und der ZdJ hilfreich die Hände führen. Es wäre zu wünschen, dass diejenigen, die besinnlich auf die Gräber und Denkmäler starren, oder andächtig in Gedenkfeiern hocken, darüber nachdenken, von welchen historischen Größen sie eigentlich lernen wollen.

2 Gedanken zu „EIN HAUCH SOZIALISMUS

  1. „Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“ – Friedrich Nietzsche#Jenseits von Gut und Böse

    • Nietzsche muss es wissen. Und er schrieb auch dies:
      „Man verdirbt einen Jüngling am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten, als den Andersdenkenden.“ (Morgenröte)
      HG

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