Linksstaat im Rechtsstaat – oder haben wir noch alle Tassen im Schrank?

Bin ich nun ein Linker in einem Rechtsstaat – oder ein Rechter in einem Linksstaat?

20 Gedanken zu „Linksstaat im Rechtsstaat – oder haben wir noch alle Tassen im Schrank?

    • 1) alles was heute als Fälschung bezeichnet wird, ist das Gegenteil, weil nämlich auf anderen Seite die „Wahrheit“ nur Propaganda ist. Oder glauben Sie vielleicht, daß die Amerikaner 1969 auf dem Mond waren?
      2) Selbst wenn es wirklich eine Fälschung wäre, dann würde dieses Papier genau dem entsprechen, was in der Wirklichkeit abläuft, aber ganz genau.

      • Mir fällt noch was ein: die ‚Protokolle der Weisen von Zion‘ können Sie sich bestellen, gebunden, schönes Büchlein , und Sie fragen sich, hoppla, warum ist das nicht auf dem Index? Ja, dann schauen Sie genau hin und finden im Untertitel : „Eine Fälschung“. Dann lesen Sie die Protokolle und müssen feststellen, dass irgendwie alles, was vor 200 Jahren beschrieben wurde, genauso eingetroffen ist. Also, aber es ist eine „Fälschung“. Wenn Sie heute was wirklich Wahres veröffentlichen wollen, das stimmt, ist es ratsam, es als Dystopie, Erfindung oder das Werk eines Paranoiden zu verkaufen, dann wird es auch gedruckt.

      • Gestern habe ich einem Kollegen meine ersten Eindrücken zu Ayn Rands „Egoismus“ so geschildert:
        Gestern habe ich mir doch Ayn Rands Essays zum Thema Egoismus heruntergeladen, und ich muss sagen, ich bin begeistert. Es geht ihr um eine ehrliche kompromisslose Ehtik der Verantwortung und Selbstbestimmung ohne Selbstbetrug, die klar zwischen Gut und Böse unterscheidet und jedes Geschwafel von es gibt nicht schwarz oder weiß sondern irgendwie sind wir doch alle grau, als das entlarft, was es ist: Die Flucht vor der eigenen Verantwortung unter einem fadenscheigen Vorwand. Sie weicht der Frage: Adam, wo bist du? Nicht aus und stellt sich ihrem Menschsein. Sie wurde in die Lage versetzt, zu wissen was gut und was böse ist und trägt die volle Verantwortung für ihr Handeln. Ihre Ethik deckt sich voll mit dem Menschenbild des Alten Testamentes. Vielleicht liegt das auch daran, dass sie Jüdin ist.

      • Rand ist so entfernt vom Judaismus, wie man es als Juedin wohl nur sein kann; und das Paradigma eines ueberzeugten Atheisten. Jegliche Form eines Glaubens ist inkompatibel mit ihrer Philosophie. Sie verlor deshalb ihre Position als Posterfigur der amerikanischen Rechten. Politische Parteien waren fuer sie ehe nie eine Heimat in irgendeiner Weise; dazu empfand sie diese zu verlogen und heuchlerisch. HG

      • Ich meinte damit ja nicht, dass sie fromm ist. Die meisten Juden sind säkulare Atheisten. Ich denke, dass in der alttestamentlichen Kritik am Götzendienst und im Glauben daran, dass Gott unsichtbar und namenlos ist, die antireligiösen Gedanken der Aufklärung bereits angelegt sind. Übrigens hat die Religionskritik nicht zufällig einen großen Bogen um das Judentum gemacht. Selbiges ist im Gefolge der Aufklärung regelrecht aufgeblüht. Ich meinte nur das das Menschenbild Ayan Rands mit dem des Alten Testamentes nahezu identisch ist, weil der Mensch jenseits von Eden ein Selbst verantwortliches Individuum ist, das zwischen gut und Böse zu unterscheiden weiß.

      • Da gibt es noch etwas, was mich bei Ayn Rand an die Geschichte Israels erinnert: Sie spricht in ihrer „objektivistischen Ehtik“ von Werten als „metaphysischen Tatsachen“. „Der höchste Wert ist die Erhaltung des eigenen Lebens, die Mittel dazu sind Vernunft, Zielstrebigkeit und Selbstachtung, die dazugehörigen Tugenden sind Rationalität, Produktivität und Stolz.“ Das macht zusammen sieben. Irgendwie erinnert mich das an Mose und seine 10 Prinzipien einer metaphysischen Ethik. Auch das Patos ist identisch und nicht nur das, auch Mose hat gleich drei Gebote zum Schutz des Eigentums in seinen Dekalog eingebaut. Und Mose war mit Sicherheit sehr vernünftig, zielstrebig, voller Selbstachtung und Stolz.
        Was ich damit nur sagen will, das eine ist von dem anderen gar nicht weit weg, was noch nichts darüber aussagt, ob die jeweiligen Gebote gut oder schlecht sind. Ich finde sie eher gut.

      • Und nochwas ist mir aufgefallen. Auch die Berufung ist identisch. Mose wie Ayn Rand sahen die Verkündigung der Freiheit als ihre Mission an. Wenn man auch zugeben muss, dass es Mose um die Freiheit seines Volkes ging und noch nicht um die Freiheit des Individuums.

      • Was ich von Moses weiss, ist, dass es ihm mitnichten um irgendwelche Freiheiten ging, sondern um Macht und Einfluss – die Hauptmotivation aller Religionen. (Waere dem nicht so, waeren die Propheten Philosophen geblieben) HG

      • Das stimmt. Die Propheten unterscheidet von den Philisoohen, dass sie ihre Ideen auch in die Tat umsetzen wollen. Wenn die Philosophen die Macht übernehmen, wie Platon das fordert, ist alldings auch wenig Platz für die Freiheit. Dann bestimmen wenige Philosophen über den Rest. Sie sind dann so etwas wie weise Könige. Wenn sich die Philosophen darauf beschränken, es einfach nur besser zu wissen und in ihrem Cafehaus sitzen bleiben ist auch keinem geholfen. Wie man es dreht und wendet, es bleibt schwierig. Wer etwas anpacken will, kommt nicht umhin sich dabei auch die Hände schmutzig zu machen. Ayn Rand kommt mir mit Ihrem Patos und nicht zuletzt wegen Ihrer vielen Anhänger doch eher wie eine Prophetin vor und weniger wie eine vergeistigte Philosophien, was sie sicherlich auch ist.

      • „Objectively Speaking“ (Interview in dem sie alle kritischen Fragen beantwortet.)
        „Philosophy: Who Needs It“
        Leider kenne ich nur die englischen Originale.
        „Atlas wirft die Welt ab“ („Wer ist John Galt“) – Eines der meistverlegten Werke der Weltliteratur.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..