BERLIN liegt in KAMBODSCHA

Aus dem “SPIEGEL ONLINE“ kommt folgender Beitrag, der sinngemäß auch im Rundfunk und wohl auch in anderen Druckerzeugnissen und Medien verbreitet wird: –
[http://www.spiegel.de/politik/ausland/kambodscha-china-kommt-die-demokratie-geht-a-1167432.html]

Kambodscha – China kommt, die Demokratie geht

NGOs, Oppositionelle oder Journalisten: Wer in Kambodscha Kritik übt, muss mit Repressionen rechnen. Die Regierung verabschiedet sich immer mehr von westlichen Werten – das liegt auch am Einfluss Chinas.

Von Katharin Tai, Taipeh

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So, Kambodscha, das kommt davon wenn eine Gesellschaft es versäumt, Parteien mit echten demokratischen und humanistischen Idealen in die Parlamente zu wählen! Da fehlen dann eben alle die Werte, für die die sozialen Parteien des Demokratieweltmeisters Deutschland stehen:

Der wichtigste dieser Werte einer freien Gesellschaft – die Meinungs- und Redefreiheit – hat in Kambodscha natürlich andere Grenzen als in Deutschland. In Kambodscha wird also schon die bloße Beschimpfung und Verleumdung der Regierung rechtlich geahndet. Sogar eine einfache Morddrohung an das Staatsoberhaupt, den Premierminister Hun Sen, steht unter Strafe (wie kürzlich ein Mönch (!) in seiner Safran-Robe, mit einer Pistolenattrappe und entsprechendem Text auf Facebook erschien – echt). Das stellt dieses charmante Land natürlich an die Schwelle der Diktatur.

In Deutschland dagegen, muss es sich schon um ein wirklich schwerwiegendes Vergehen handeln, um ein paar Jahre hinter Gitter zu gehen. Zum Beispiel das asoziale Ignorieren von GEZ-Rechnungen. Oder laute Zweifel an gesetzlich festgelegten historischen Ereignissen. Apropos: das Südostasiatische Land überlebte – gemessen an der Einwohnerzahl – den größten Genozid aller Zeiten: 2/3 der Bevölkerung wurde von den Khmer Rouge vernichtet, allerdings nur mit Feld-hacken, durch Hungertod oder Folter. Neugeborene klatschte man gegen Baumstämme und vergrub die Leichen. Also längst nicht so brutal wie die „industrielle Vernichtung“ unter dem NS. Na ja, den Steinzeitkommunisten fehlten eben die SS-Berater. Dafür hatten sie genug Hilfe aus demokratischen Ländern, wie England und den USA (SAS und Green Berets berieten die KR – es ging schließlich gegen das verhasste Vietnam). Die Beförderung vom einfachen Prädikat des Genozid zu einem Holocaust war den Kambodschanern dennoch nicht vergönnt – trotz ihres eigenen Äquivalents der Auschwitz Prozesse (Extraordinary Chambers in the Courts of Cambodia), großzügig mitgesponsored von der EU.

In dem Artikel des Spiegels erscheint dann noch diese journalistische Perle:

„Unter dem Einfluss des Westens entstand so ein demokratisches Mehrparteiensystem – zumindest auf dem Papier.“

Was unter dem Einfluss des Westens entstand, war eine korrumpierte, materialistische Gesellschaft, mit Parteien und Politikern, welche nicht vom Volk bestimmt wurden, sondern von den USA. Was weiterhin entstand, war das Experiment mit einer bühnenreifen, idiotischen „Doppelregierung“, weil die Welt nicht hinnehmen wollte, dass die bürgerliche Mehrheitl für Hun Sen stimmte; und nicht für den vom Westen erkorenen, charmanten aber inkompetenten Prinzen. Die Opposition erwies sich rasch als korrupter und unfähiger als alles bisher dagewesene (mit Ausnahme Lon Nols). Das direkte Erbe des Scheiterns dieser politischen Farce, ist die heutige politische Situation.

Fakt ist, dass man in Straßencafés lauthals seine Meinung trompeten kann, und bei Bemerkungen die Sie in anderen „Demokratien“ stracks ins Gefängnis landen würden, dort Unverständnis oder gelassene Heiterkeit ernten. Das gilt allerdings nicht für die über 3000 registrieren NGO, die – ausgestattet mit dem Komfort von Villen, Diener, SUVs, großzügige Gehälter und Privilegien – sich in alles einmischen, ohne Kenntnis von Kultur und Sprache, aber ausgestattet mit dem Auftrag der humanistischen Monopolträger, den Khmer die westlichen Werte einzubläuen. Sie schrieben die Leitartikel in der gesperrten „Canbodia Daily“, in der Hun Sen für alles verantwortlich gemacht wurde, was nicht gerade nach den Vorstellungen dieser Altruistenelite war. Nicht, dass Hun Sen den Vorgaben westlicher Demokratien gerecht wird. Aber als gewählter Vertreter in einer fernöstlichen, souveränen Nation muss er das auch nicht.

8 Gedanken zu „BERLIN liegt in KAMBODSCHA

  1. Nachtrag:
    Es gibt sicher Leser die nicht nachvollziehen können, wie der Spiegel überhaupt einen „aktuellen“ Beitrag über Kambodscha aus dem entfernten Taiwan beziehen kann: –

    Nun, das geschieht durch Datenübertragung und fernmündlicher Überlieferung aus zweiter oder gar dritter Hand. Wenn erst einmal eine „kritische Masse“ von Medien ähnliches berichten, verfestigt sich das Ganze zu Tatsachen.

    DAS nennt man heute Journalismus 🙂

  2. Pingback: BERLIN liegt in KAMBODSCHA — Der Staats-lose Bürger | per5pektivenwechsel

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