DIE MYSTIKER

Der deutsche Geist beherrschte einst das Denken der westlichen Hemisphäre. Aber das Wesen der Vernunft hat er niemals richtig erkannt. In einer auf ewig festgeschriebenen Dichotomie bleiben seine Wissenschaft und sein gesellschaftliches Verständnis getrennt (in einem früheren Essay beschrieben wir den Einfluss des Irrationalismus: „Freiheit im Irrationalismus“, https://huaxinghui.wordpress.com/2017/03/23/freiheit-im-irrationalismus/).

Wie es sein politisches Verhalten beweist, hat das Volk vernünftiges Handeln und Denken aufgegeben – oder es zumindest verkümmern lassen – und durch die Mystik der Gefühle ersetzt. Der Begriff der Vernunft wird seit Beginn der neuen Republik (wenn es denn nur eine wäre!) korrumpiert und seine Bedeutung verleugnet. Der neue Deutsche wird geleitet alleine von Emotionen, sozialen Einflüssen und politischem Glauben. Ironischerweise unterwirft er sich bereitwillig allem Gefühlsmäßigen, wie es in genau den faschistischen Systemen der Fall war (ist), die er ja gerade so hysterisch bekämpft.

Offenbar akzeptiert die Mehrheit kritiklos was ihnen von den Medien und der sogenannten öffentlichen Meinung vorgegeben wird. Die ganze Palette der links-grün-bunten Konzepte beinhalten für sie fraglos das gesamte Gute der Gesellschaft. Was dafür aufgegeben wird zählt für sie, ebenso fraglos, zu denjenigen Dingen welche die BRD auf ihrem Wege zu einer modernen Nation scheinbar stets behindern: insbesondere Kultur, nationaler Stolz und Traditionen. Als effektivste Methode zur Entsorgung von Kultur – Grundlage aller Völker – dient in Deutschland die NS-Mülltonne. Als Ersatz für Kultur gibt es Kult und Multi-kulti.

Jenseits der Vernunft liegen nur Glaube und Mystik, deshalb gilt es, zu Gunsten der gesellschaftlichen Kontrolle, die Vernunft zu untergraben und sie als wichtigstes und entscheidendes Attribut des Menschen vom Sockel zu stoßen. So werden Gefühle und Emotionen als „menschlich“ emporgehoben und die Vernunft als „unmenschlich“ verurteilt. Es muss diesen Gegensatz aber nicht geben. Der rationale Mensch kennt die Ursache seiner Emotionen, oder bemüht sich, sie zusammen mit den Umständen ihrer Entstehung zu entdecken. Erweisen sich seine Annahmen als falsch, so korrigiert er diese. Er reagiert nicht auf Gefühle deren Ursprung er nicht kennt, oder deren Bedeutung er nicht versteht. Er hat keine inneren Konflikte, seine Gedanken und Emotionen sind integriert und in Harmonie mit seinem bewussten Handeln. Die Emotionen sind nicht seine Feinde, sondern Quelle seiner Genüsse; er wird nicht von ihnen geleitet, sondern von seinem Verstand. Wer aber seine Vernunft dazu missbraucht nur um seine Gefühle zu rationalisieren, der handelt unmoralisch und verurteilt sich selbst zum Elend.

Viele nutzen den Unterschied zwischen Logik und Vernunft als Notausstieg zur Mystik. Die Logik erlaubt ihnen die wissenschaftliche Arbeit und das Führen eines erfolgreichen Betriebs. Ihr Verhalten gleicht dabei dem des Theologen, nach dem es „vernünftig sei zu glauben“, so ist es für das Deutsche Volk vernünftig zu glauben, dass z.B. eine Ungehinderte Einwanderung „gut“ ist. Solange keine rationalen Argumente dafür sprechen, bedient sich die Regierung der universellen Zauberformel ihrer Kultgemeinde: Humanität und Mitleid. Machen wir keinen Fehler: in okkulten Kreisen befinden sich oft – wenn nicht sogar besonders – Personen mit hohem Bildungsniveau, Akademiker, Wissenschaftler und Führungskräfte. Als kuriosen Zeitvertreib und von nebensächlichem Interesse vermag das jede Gesellschaft mühelos zu verkraften. Als Ersatz für elementare kulturelle Institutionen und politische Grundlagen einer Industrienation, jedoch, muss dieser Irrationalismus zur Zerstörung der Gesellschaft führen, wie alle anderen rein ideologischen Systeme.

Gewalt und Glaube sind Korollare, und Mystik führt stets zur Herrschaft der Brutalität. Der Grund dafür liegt in der Natur von Mythen und Religion. Vernunft ist die einzig objektive Art der Verständigung zwischen Menschen. Solange sie durch die Mittel der Vernunft miteinander verkehren, bildet die Realität ihr objektiver Standard und Beziehungsrahmen. Wenn aber staatliche Macht mit emotionalen Begriffen regiert und – als Monopolist des Allgemeinwohls – die individuelle Vernunft durch politische Korrektheit ersetzt, dann sind Verständigung und fruchtbare Kommunikation innerhalb der Gemeinschaft unmöglich.

Warum töten wir wilde Tiere? Weil es keinen anderen Weg für uns gibt sich mit ihnen zu verständigen. Das ist die Situation, zu der wir durch Ideologie und Mystik bei Meinungsverschiedenheiten reduziert werden. In dieser Lage sehen Menschen keinen Ausweg – außer dem Griff zur Gewalt. Emotionen sind eine denkbar schlechte Diskussionsgrundlage. Das wird sichtbar z.B. in dem Konflikt zwischen den USA und Nordkorea. Sichtbar ebenso in der Kluft der deutschen Bürger zwischen liberalen Gutmenschen und Konservativen. Haben Sie bemerkt, wie der Begriff „konservativ“ ganz aus der politischen Wortkiste verschwunden ist und durch das polemische „rechts“ ersetzt wurde?

Nahezu alle politischen Programme werden hier mit mystischen Beschwörungsformeln vermarktet, anstatt vernünftig begründet. Die Energiewende mit dem „grünen Planeten“ verzaubert, offene Grenzen mit „kultureller Bereicherung“, Ausbeutung der Steuerzahler mit „sozialer Gerechtigkeit“. Der gesamte Schweinestaat mit „demokratischer Grundordnung“ – Hokuspokus Fidibus! Die Deutschen haben wieder für ihre Illusionistin gestimmt, und bleiben für die nächste Vorführung, wenigstens solange, bis die Gewalt zur Regel wird.

„Verachte nur Vernunft und Wissenschaft,
der Menschen allerhöchste Kraft –
so hab ich dich schon unbedingt“
(Mephisto in Faust)

8 Gedanken zu „DIE MYSTIKER

  1. Du hast offensichtlich nicht die geringste Ahnung, was Mystik ist. Terroristen werden als Anarchisten beschimpft und emotionale Dumpfbacken als Mystiker. Was für eine Sprachverwirrung, und ich könnte mir die Frage stellen: Cui bono? Mystiker sind Anarchisten (weder herrschen noch sich beherrschen lassen) und wurden nicht nur in Deutschland von Kirche und Staat verfolgt, massenweise gefoltert und ermordet. Ich würde also an deiner Stelle mich erst mal ein bisschen über die Begriffe informieren, bevor du sie im Sinne der herrschen Klasse missbrauchst.

    Mystiker sind Ikonoklasten, Bilderstürmer, die alles und jedes hinterfragen, jede Vorstellung, jedes Konzept, jeden Gedanken. Mit emotionaler Schwärmerei haben sie nicht das Allergeringste zu tun.

  2. Manchmal hilft ganz einfach richtiges lesen zum Verständnis.
    HG
    (Ein in jeder Zeile erstaunlicher und skurriler Kommentar, den wir mal so stehenlassen, zeigt er doch die unendliche Vielfalt menschlichen Denkens).

  3. Manchmal hilft ganz einfach richtiges Lesen zum Verständnis.
    HG
    (Ein in jeder Zeile erstaunlicher und skurriler Kommentar auf meinen Kommentar, der sehr eindrücklich die unendliche Vielfalt menschlichen Denkens und menschlicher Vernunft zeigt).

    • Lieber Nitya,
      zur Klärung der Begriffe, schauen wir einfach mal online nach:
      „Im alltäglichen Sprachgebrauch sowie in populärer Literatur versteht man unter Mystik meist spirituelle Erlebnisse und Aussagen, die als solche wissenschaftlich nicht objektivierbar sind…“
      Duden: „Vertreter, Anhänger der Mystik, einer mystischen, religiösen Strömung“
      Darunter mag es ja Anarchisten, Bilderstürmer geben, Wittgenstein war keiner.
      Vernunft und Mystik sind Antonyme im extem-denkbaren Sinne. Wenn Sie Mystik mit Vernunft verbinden, sprechen wir eine andere Sprache.

      • Ich würde mich da nicht unbedingt am alltäglichen Sprachgebrauch und der populären Literatur und auch nicht am Duden orientieren. Wie könnte ein „Nicht-Mystiker“ (d.h. ein gläubiger Mensch) eine Aussage über Mystik machen? Was stimmt, ist, dass mystische Texte in keiner Weise objektivierbar und insofern von der Wissenschaft nicht verifizierbar sind. Aber lassen wir mal den so besetzten Begriff beiseite und setzen an seiner Stelle den Begriff Bewusstheit, denn Mystik ist im Grunde nichts anderes als objektlose Bewusstheit, in der Objekte erscheinen. Dann haben Sie auch eine mögliche Verbindung von Bewusstheit und Vernunft. Vernunft ist ein mögliches Objekt, das in der Bewusstheit erscheint. Das alles hat nicht das Geringste mit Mystizismus zu tun und mit verquarsten Emotionen. Und da Sie genau wie ich Bewusstheit sind, könnte ich mit Fug und Recht behaupten: Auch Sie sind ein Mystiker, Sie wissen es nur nicht und glauben, ein aufgeklärter Mensch zu sein. er aufgeklärte Mensch ist aber nur eine Erscheinungin Ihrer Bewusstheit. Insofern sind sie für mich ein Gläubiger, der an ein Objekt (eine Erschnung) glaubt.

      • Danke für Ihre interessante Replik. Sie urteilten in Ihrem ersten Kommentar, über mangelndes Begriffsverständnis unseres Autors – wo also sind Ihre Bezugsgrundlagen? „Wie könnte ein “Nicht-Mystiker” (d.h. ein gläubiger Mensch) eine Aussage über Mystik machen?“ Nun, ebenso wie ein Mystiker eine Ansicht über Vernunft vertritt. Frei nach Clint Eastwood: „Opinions are like assholes, everybody has one“. Davon abgesehen, einen Nicht-Mystiker als gläubigen Menschen zu bezeichnen ist schlicht absurd. Die Verbindung von Bewusstsein und Vernunft ist eminent selbstredend. Ansonsten ist Ihr Text voll Widersprüche und dialektischer Ausflüchte, bei denen der Syllogismus komplett aus dem Fenster geflogen ist.
        „Und da Sie genau wie ich Bewusstheit sind, könnte ich mit Fug und Recht behaupten: Auch Sie sind ein Mystiker…“ Mit Verlaub, Sie haben die Gesetze der Logik nicht verstanden. Vielleicht sollten wir es auf der amüsanten Ebene belassen:
        „Das Reale und das Irreale existieren beide nicht – es bleibt nur das Illusionäre. Das Illusionäre existiert, denn es ist eine Erscheinung des Realen“. Das schöne am menschlichen Gehirn ist, dass es seinem Besitzer überlassen ist wie er es gebraucht. Die Vernunft ist jedem Menschen gegeben – ihre Anwendung jedoch ist freiwillig.
        HG

  4. Pingback: DIE MYSTIKER — Der Staats-lose Bürger | per5pektivenwechsel

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