ALTRUISMUS – KULT DER NEUROTIKER [TEIL II. ]

Was bedeutet die Ideologie des Altruismus und was ist die Motivation und das Ziel seiner Anhänger?

Der Begriff des Altruismus ist ein passender. Auguste Comte (1798-1857) Begründer der europäischen Soziologie prägte ihn aus dem Französischen „vivre pour autrui“, oder „leben für andere“. Comtes positivistische Philosophie förderte später eine „Religion der Humanität“ und Gründung von Tempel für positivistische Glaubens-Rituale. (Comtes Doktrin provozierte Karl Popper zu den Worten: „Der Positivismus ist so tot, wie eine philosophische Bewegung es überhaupt nur sein kann.“)


Verwechseln Sie Altruismus nicht mit Güte oder Respekt vor Anderen. Dies sind keine Voraussetzungen sondern Konsequenzen, welche der Altruismus in der Tat verhindert.

Die unabdingbare Voraussetzung des Altruismus ist Selbstaufopferung, Selbstverleugnung und schließlich Selbstzerstörung. Das heißt: Das „Selbst“ ist der Standort des Bösen und „selbstlos“ ist der Standort des Guten.

Ob Sie nun einem Bettler 1 Euro geben sollten oder nicht sind Oberflächlichkeiten und Ablenkungsmanöver hinter denen sich der Gutmensch versteckt.
Die fundamentalen Fragen sind jedoch diese:

  • Haben Sie das Recht zu existieren, ohne ihm den Euro zu geben?

  • Müssen Sie sich Ihr Leben erkaufen (oder „erspenden“), Euro für Euro, von jedem der gelegentlich an Sie herantritt?

  • Sind die Bedürfnisse anderer die erste Hypothek auf Ihr Leben und der moralische Grund Ihrer Existenz?

Das eine und einzige Wort welches die gesamte Moralität des Altruismus hinwegfegen kann ist: „warum?“ Warum sollte ein Mensch zum Zwecke eines anderen existieren?
Warum sollte einer der beiden das Opferlamm sein? Warum sollte solch ein Konzept „gut“ sein? Dafür gibt es keine
irdische Erklärung, und in der gesamten Geschichte der Philosophie wurde nie eine irdische Erklärung dafür angeboten.

Nur der Mystizismus, die Religion und die kollektivistischen Ideologien der politischen Korrektheit erlaubt den Altruisten damit durchzukommen. Diese spirituellen, emotionalen und irrationalen Ideen mussten stets dazu herhalten um diese Opfer zu begründen. Die Prediger des Allgemeinwohls (und selbst einige ihrer Opfer) können nicht begreifen, dass die Freiheit und die Vernunft wirkliche (freiwillige) Emotionen und Wohltaten erst ermöglichen. Sie können nicht begreifen dass die Vernunft mit dem Altruismus unvereinbar ist. Das ist der prinzipielle Widerspruch der westlichen Zivilisation.

Der Betrug mit dem Mitleid
Genauso wie die irrationale Ansicht einer befreienden Wirkung des Gebens, so gehört auch das Mitleid in das politisch korrekte Spektrum der guten Gefühle (
ala „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt“). Mitleid, Vergebung, Gnade und Verständnis sind emotionelle Geschenke, auf die allerdings wieder nur die Unterprivilegierten und Minderheiten hoffen können. In diesem abscheulichen System erkennt man in den Verbrechern nicht selten die wahren Opfer.

Es ist schließlich nicht die Schuld eines Raubmörders, dass er auf der Straße aufwuchs und „gezwungen“ war, sich seinen Lebensunterhalt zusammen zu stehlen. Die Gesellschaft ist zu verurteilen, welche diese ungerechten Situationen erlaubt, in denen ein mittelloser und ungeliebter Mensch auf ein glückliches und wohlhabendes Paar stoßen kann. Es ist nicht die Schuld von muslimischen Einwanderern, die eine junge Frau vergewaltigen und ins Koma schlagen, dass sich die Deutschen Nachbarn nicht an die Scharia halten.

Die Gesellschaft ist also generell der wirkliche Täter – und da man sie schlecht verklagen kann, bleiben die Geschädigten ohne Sympathie und ohne einen Cent. Im Gegenteil, zu ihrem Schaden müssen sie sich noch Unsensibilität gegenüber fremden Kulturen vorwerfen lassen. Bei den wohlhabenden Raubopfern führt deren Reichtum zur Strafmilderung des Täters. Nach der Logik dieser willkürlichen „Mitleidsjustiz“ brauchen Sie also nur als armer Islamist herumlaufen um sich vor Verbrechen zu schützen. Oder wäre Ihnen ein verlässliches Rechtssystem doch lieber?

Die Vernunft im Altruismus

[Tugend ist nichts anderes als die Anwendung der Vernunft, Seneca]
Die Vernunft steht auf einem einzigen Axiom – dem Gesetz der Identität.

Wenn der Mensch rational handelt, gewinnt die Freiheit – wenn der Mensch frei ist, gewinnt die Vernunft! Ihre Gegenspieler sind der Glaube und die Gewalt.

Der Mensch, der am meisten Verantwortlich ist für die beinahe Zerstörung der Errungenschaften der Renaissance (und für den heutigen geistigen Zustand) ist Immanuel Kant. Seine Philosophie ermöglichte den Aufstieg des Altruismus und Kant entschied, ihn vor der Vernunft zu retten. Er hat die Vernunft nicht attackiert, rekonstruierte sie aber in seiner Version. Er verneinte nicht ihre Gültigkeit, sondern zog nur ihre Grenzen und erklärte, dass sie zu unlösbaren Widersprüchen führe. Folgt man den Wurzeln der gegenwärtigen Philosophien so findet man, dass sie alle aus Kants Gedanken erwuchsen. Wie z.B. der Pragmatismus [William James (1882-1910) „…for freedom is only necessity understood, and bondage to the highest is identical to true freedom.“], den Logischen Positivismus und den Rest der Neo-Mystiker die fröhlich erklären, dass sie ihre Existenz nicht beweisen könnten.

Wittgenstein schrieb dazu:
Wenn man keine Gewissheit über irgend eine Tatsache hat, kann man auch über seine eigenen Worte keine Gewissheit haben. Wenn Sie versuchten über alles zu zweifeln, kämen Sie nicht weiter als auch nur an einer Sache zu zweifeln. Das Konzept des zweifeln an sich, setzt die Gewissheit voraus.

Susanne Kablitz und „Alphachamber haben schon in ihren Blogs versucht der Vernunft Geltung zu verschaffen – mit gemischtem Erfolg. Meist werden logische Argumente zunächst zwar intellektuell erfasst – aber danach ertönt sofort wieder das gewohnte Mantra der „sozialengagierten Mitmenschen“: „…aber was geschieht mit den Armen…wer kümmert sich um die Erfolglosen und die Flüchtlinge…wer garantiert das Recht auf einen würdevollen Lebensstandard… ???“
Diese Einwände werden gebraucht ohne philosophische Grundlagen und ohne rationale Prämisse.

Sie kommen von gespaltenen Persönlichkeiten, denen die Selbstachtung, Eigenverantwortung und der moralische Kompass abhanden gekommen sind. Sie reservieren ihre Vernunft für die Wissenschaften, technologische Entwicklungen und ihre Karrieren. Gleichzeitig akzeptieren sie aber freiwillig ein Leben emotionaler Erpressung und geistiger Nötigung.

Sie kritisieren mit dem empörten Eifer des Wutbürgers die Missstände in ihrer Republik und beklagen sich über verfehlte und menschenverachtende Politik. Dabei erkennen diese Bürger stets nur die Symptome ihrer eigenen Ideologie und sind bereit, um ihrer eigenen Selbstherrlichkeit willen, die Vernunft, Rationalität und jeglichen Syllogismus aus ihren Gedanken und Handlungen zu verbannen. In ihrem Bewusstsein, sind nur sie selbst die Guten und die anderen die Schlechten. Das nennt man Schizophrenie.

Bei alledem vermisst man einen wichtigen Begriff – die Freiheit. Um ihre Ideale zu erzwingen, erscheint sie den Gerechtigkeitsaposteln und Gleichmachern plötzlich zweitrangig. Schließlich lässt sich Freiheit mit dem Zwang zur urteilslosen Nächstenliebe nicht gut vereinbaren. Zwang ist aber nicht weniger gewaltsam, nur weil er für die gute Absicht einer Gruppe einer anderen angetan wird. Meine persönlichen Freiheiten müssen sich also in erster Linie wieder nach den Bedürfnissen anderer richten?

Wenn man darüber spekuliert, was die Gesellschaft für die Armen tun sollte, akzeptiert man die kollektivistische Prämisse, dass die Leben der Bürger dem Staat „gehören“ und dass dieser das Recht hat über sie zu verfügen, ihre Ziele für sie zu setzen und die Verteilung ihrer Mühen zu planen. Kein Mensch kann überredet werden, etwas freiwillig aufzugeben; deshalb sind alle sozialistischen Strukturen mit Zwang und Gewalt verbunden. Das bedarf dann schon der Hörigkeit des einzelnen auf ein System. Der Einzelne kann aber keine persönlichen Rechte auf eine andere Entität übertragen, ohne seine Moral oder ethischen Werte teilweise oder vollständig aufzugeben.

Ayn Rand sprach in einem Seminar 1960 an der US Columbia Universität: Unsere Helden sind keine intellektuellen Größen wie Isaac Newton und Albert Einstein, sondern Opfer, wie Anne Frank und Carl von Ossietzky. Die Insassen der Asyle werden uns weiterführen, nicht philosophische Giganten – das Leiden, nicht die Vernunft ist der überragende Wert.

Gemeinschaftlich geblogged in Zusammenarbeit mit Susanne Kablitz,
http://susannekablitz.wordpress.com/

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