WER HÄTTE DAS GEDACHT?

Heute auf „Yahoo! – Finanzen“, (AFP):
Die Zahl der Menschen zwischen 18 und 64 Jahren, die vor allem von ihrem Erwerbseinkommen leben, hat seit der Jahrtausendwende deutlich zugenommen. Im vergangenen Jahr finanzierten sich 70 Prozent der Bürger aus dieser Altersgruppe in erster Linie über ihre Arbeit, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Im Jahr 2000 hatte die Quote bei lediglich 63 Prozent gelegen.

Bravo – 2/3 fallen nicht ihrer Gesellschaft zur Last! Ein menschlicher Triumpf. Ich hoffe nur, dass die meisten davon nicht in den Arbeits- und Sozialämtern angestellt sind. Wie wäre es mit der Stiftung eines „Produktivitätsordens“ – für heldenhaftes Überleben im Raubtierkapitalismus.

Paradoxon:
Wenn sich einmal die restlichen 30 Prozent selbst finanzieren können, dann würde es doch noch immer 30 Prozent geben, die sich nicht selbst finanzieren können, weil diese dann aus den Institutionen entlassen werden, welche die ehemaligen Personen, die sich vorher nicht selbst finanzieren konnten unterstützten  – und nun selbst zu denen gehören, die sich nicht selbst finanzieren können. Das Sozialsystem lebt vom Sozialsystem.
Wer weiß, wieviele Verwaltungsbeamte auf einen Arbeitslosen oder Unterstützungsbedürftigen kommen?
Das ist wie beim Tabakkonsum, man will die Zahl der Raucher reduzieren, aber nicht auf die Steuern verzichten. 

15 Gedanken zu „WER HÄTTE DAS GEDACHT?

  1. Ich hoffe doch nicht, dass das von Ihnen beschriebene Verhältnis (Sozialhilfeempfänger und die mit dieser Materie beschäftigten Personen) eines von 1:1 ist. Es ist wahr: Es gibt zumindest in Österreich dzt. an die 400.000 Arbeitslose (+-) und es dürfte auch stimmen, dass es ungefähr ebenso viele Personen gibt, die im Öffentlichen Dienst beschäftigt sind, davon ist aber nur ein Bruchteil mit der „reinen Sozialhilfe“ beschäftigt. (Also das mit den 30% wird sich so nicht ganz ausgehen.) Im Grunde gebe ich Ihnen aber recht, das Verhältnis könnte ausgewogener sein; der Verwaltungsapparat nährt sich auch gerne selbst, in dem er sich neue Aufgaben schafft.
    Mit besten Grüßen
    WS

  2. Tja, die braven Werktätigen müssen neben den Milliardären, den Politokraten, den Facharistokraten, den Kulturfeudalen, auch den Finanz- und Bürokratenterror nähren.

    Hinzu kommt allerdings auch noch eine destruktive Ökonomie in Sachen Grundversorgung – Nahrung, Gesundheit, Pflege, Verkehr –
    eine Ökonomie die nicht nur unsere Lebensgrundlagen immer rascher zersetzt, sondern auch einem absurden Verteilungskannibalismus in Sachen Lug und Betrug inszeniert – d.h. jene die arbeiten werden gezwungen sich selbst zu fressen!

    Das System ist das schlechtestmögliche – wäre es nur einen Hauch mehr von der Gier der Allesnehmer durchdrungen, wir befänden uns wieder im offenem Krieg – wobei, jeder von uns kann da raus – das behaupte ich steif und fest!
    Materieller Wohlstand – ODER Freiheit, lautet die momentane Devise – und dabei ist dem Mitläufer sein warmes Nest längst nicht mehr auf Dauer sicher!

  3. Bei der Sozialindustrie wird es als ein Erfolg gefeiert wenn mehr Menschen Ansprüche haben. Sie müssen sich also da wenig sorgen machen. Auch ein Sozialangebot schafft sich seine Nachfrage, Kann man ja an den esoterischsten Kursen sehen die auch von den Krankenkassen bezahlt werden Ich meine sogar irgendwo mal eine Werbung gehört zu haben in der (ich meine) eine staatliche KV damit warb, auch „unübliche Behandlungsmethoden“ zu bezahlen. Leider weiß ich nicht mehr wer es war und wo ich das gehört habe, kann also durchaus falsch sein.

  4. Eine Vollbeschäftigung ist auch überhaupt nicht gewollt, das Druckmittel Entlassung bzw. der Konkurrenzdruck um einen Arbeitsplatz fiele weg. Die Folge einer Vollbeschäftigung wäre zwangsläufig ein Anwachsen der Löhne, das ist nicht im Sinne der Wirtschaft, welcher der Mensch gefälligst zu dienen hat.

    • Wir stimmen Ihnen darin zu, dass die Wirtschaft eingehend manipuliert wird. Diese Wirtschaft dient natürlich auch den Bürgern – nicht allen gleichmäßig, das wäre dann Sozialismus. Das Problem, wie wir es sehen ist, dass der Staat sich zu sehr aktiv in diese Wirtschaft einbringt.
      MFG

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